KV-Lehren im Spital sorgen für Branchennachwuchs

Spitäler, Kliniken und Heime sind nicht nur für Pflegeberufe attraktiv, sondern auch für (angehende) Kaufleute. Dies zeigt auch das eindrückliche Beispiel einer ehemaligen Lernenden der Spitäler fmi AG. Im Interview erzählt sie, wie sie die kaufmännische Grundausbildung im Spital Interlaken erlebt hat, was daran besonders ist und in welcher Abteilung sie heute arbeitet.

Kaufleute sind in Spitälern, Kliniken und Heimen sehr gefragt. Um den Nachwuchs zu sichern, engagiert sich die Spitäler fmi AG seit Jahren beispielhaft für die Branche und bildet KV-Lernende aus. Eine davon ist Melanie Jenni. Sie hat im Sommer 2019 ihre kaufmännische Lehre bei der Spitäler fmi AG erfolgreich abgeschlossen und ist seitdem ihrem Ausbildungsbetrieb treu geblieben. Ihr Werdegang ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Ausbildung von Branchennachwuchs:

Melanie Jenni, Sie haben die kaufmännische Lehre in der Branche Spitäler/Kliniken/Heime absolviert. Weshalb?
Für die kaufmännische Grundbildung habe ich mich ursprünglich entschieden, da ich schon immer gerne mit Menschen Kontakt hatte. Ausserdem mag ich die Arbeit am Computer und wusste, dass ich in der Ausbildung zur Kauffrau eine sehr gute Grundausbildung erhalte.
Seit meiner Kindheit interessiere ich mich zudem für alles, was mit Spitälern zu tun hat. Daher habe ich bewusst die Branche Spitäler/Kliniken/Heime gewählt. Auch hat mir das Schnuppern gezeigt, dass eine Ausbildung im Spitalumfeld besonders vielfältig ist. Dies vor allem deshalb, da man in den drei Jahren immer wieder die Abteilung wechselt.

Wie umfassend konnten Sie die Praxis im Betrieb erleben?
Ich habe während meiner Ausbildung eine sehr umfassende Praxis im Betrieb erlebt. Im Spital Interlaken wechseln Lernende alle sechs Monate die Abteilung. Teilweise ist man auch in zwei Abteilungen gleichzeitig tätig. In den drei Jahren habe ich in neun Abteilungen Einblick erhalten und durfte zudem einen Tag auf dem Notfall verbringen.

Welches Erlebnis war aus Lernoptik das prägendste für Sie?
Ein spezielles Erlebnis gibt es nicht. Ich würde sagen, dass ich in den drei Jahren selbstbewusster geworden bin, in stressigen Momenten ruhig bleiben kann und es mir heute meistens einfach fällt, auf Menschen zuzugehen.

Die überbetrieblichen Kurse unterstützen die praktischen Tätigkeiten im Lehrbetrieb. Wovon konnten Sie in den Kursen am meisten profitieren?
An den überbetrieblichen Kursen habe ich sehr geschätzt, dass ich mich nur mit Lernstoff beschäftigen konnte, den ich auch wirklich für die Praxis im Spital benötigte. Ich habe viel davon profitiert, mich mit anderen Lernenden derselben Branche auszutauschen. Besonders in Abteilungen mit viel direktem Patientenkontakt wie dem Empfang oder der Patientenaufnahme wird man zum Teil mit schwierigen Situationen konfrontiert, die es in anderen Branchen nicht gibt.

Die Reform der kaufmännischen Grundbildung ist in vollem Gange. Die Handlungskompetenzorientierung rückt weiter ins Zentrum. Was wünschen Sie künftigen Lernenden?

Für zukünftige Lernende wünsche ich mir, dass sie während ihrer Ausbildung möglichst viele Einblicke in die unterschiedlichen Abteilungen erhalten. So wissen sie nach der Lehre, in welche Richtung sie der berufliche Weg etwa führen könnte. Weiter wünsche ich den Lernenden, dass sie Berufsbildnerinnen und Berufsbildner haben, die sie ernst nehmen und die immer ein offenes Ohr für sie haben.

Ihr Arbeitgeber erkennt den Wert von ausgebildeten jungen Berufsleuten. Sie haben sein Arbeitsangebot nach der Grundbildung angenommen. In welchem Bereich arbeiten Sie heute?
Seit August 2019 arbeite ich im Bereich Rechnungswesen im Spital Interlaken. Von März bis Juni 2020 habe ich zudem die Patientenabrechnung im Spital Frutigen unterstützt.

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Spannende Perspektiven nach der KV-Lehre

Die kaufmännische Lehre in der Branche Spitäler/Kliniken/Heime wird immer beliebter. Dies ist einerseits den engagierten Lehrbetrieben und deren motivierten Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern zu verdanken. Andererseits bieten die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten nach der Lehre interessante Perspektiven.

So bietet H+ Bildung beispielsweise die Weiterbildung Fachleute in Gesundheitsinstitutionen mit eidg. Fachausweis an, den Lehrgang Sachbearbeiter/-in Gesundheitswesen edupool.ch oder Kurse im Bereich Medizincontrolling an.

 

Wir danken Melanie Jenni für den Einblick in die Kaufmännische Grundbildung

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