Lebensphasenspezifische Laufbahnentwicklung und Verbundenheit im Pflegeberuf

Das Projekt

Für die kommenden Jahre wird ein deutlicher Fachkräftemangel in der Pflege vorausgesagt. H+ Die Spitäler der Schweiz, wie auch andere Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen haben Empfehlungen und Masterpläne zur Umsetzung von Massnahmen erarbeitet. Das Institut für Personalmanagement und Organisation (PMO) der Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz, führt mit Praxispartnern über gut 2 Jahre ein Projekt zur Personalbindung in der Pflege durch.

Ziel des Projekts ist die Bereitstellung von Daten und Umsetzungsinstrumenten die zu einer stärkeren Verbundenheit des Pflegepersonals mit Beruf und Betrieb führt.

Die erhobenen quantitativen und qualitativen Daten stammen von Mitarbeitenden aus: Solothurner Spitäler AG soH, Kantonsspital Aarau AG, Abteilung Chirurgie, öffentlichen Alters- und Pflegeheimen und Spitexorganisationen des Kantons Solothurn.

Ergebnisse

  • Die affektive Verbundenheit mit dem Betrieb und dem Beruf ist insgesamt hoch.
  • Je stärker die Verbundenheit ist, desto geringer ist die Absicht, den Betrieb bzw. Beruf zu verlassen.
  • Führungsqualität, Entwicklungsunterstützung, Rollenklarheit, emotionale Belastung, subjektiv wahrgenommene Lohngerechtigkeit und Pflegequalität beeinflussen diese Verbundenheit mit Betrieb und Beruf massgeblich und sind zentrale Faktoren für Personalbindungsmassnahmen.
  • Die Laufbahnen der Pflegenden orientieren sich an den bestehenden Fach-, Führungs- und Bildungslaufbahnen.

Weiter zeigt die Studie, dass je nach Lebensphasen der Pflegenden, mehrere kritische Momente vorhanden sind, welche von Personalverantwortlichen und Führungskräften in den Mitarbeitendengesprächen, in der Laufbahnberatung und in der HR-Strategie berücksichtigt werden sollten.

Aus der Untersuchung zur Arbeitssituation geht hervor, dass der Mangel an Erholungs- und Regenerationszeit, die höher werdende Pflegekomplexität, der zunehmende administrative Aufwand, die hohe emotionale Belastung, die empfundene Lohnungerechtigkeit, Aufgabenkonflikte zwischen FaGe und Diplomierten sowie die Hierarchie zwischen medizinischem Personal und Pflegepersonal die Personalbindung negativ beeinflussen.

Mitglieder des Projektteams unter der Leitung von Prof. Dr. Nathalie Amstutz stellen an den 4 Informationsveranstaltungen „H+ Bildung geht in die Region“ nebst den ausführlichen Studienergebnissen auch konkrete Handlungsmassnahmen vor, die zu einer erhöhten Bindung der Mitarbeitenden an den Betrieb und den Beruf führen. Die Instrumente richten sich an die vier Ebenen Individuum, Team und Teamführung, Betriebsführung und Branche. Wir freuen uns, Sie an einer dieser Veranstaltung begrüssen zu dürfen. Anmelden können Sie sich unter: Regionalevents - 40 Jahre H+ Bildung

Guido Wismer, Stv. Geschäftsführer H+ Bildung

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