Die Platzspitz-Generation im Alters- und Pflegeheim

Allein schon In der Stadt Zürich gibt es einige tausend Randständige, so führte Stadtarzt Albert Wettstein letzthin in einem Interview aus. Menschen ohne Obdach, mit Alkohol- oder Substanzmissbrauch, Menschen, die aus ihren Wohnungen ausgewiesen wurden usw. Oder wer erinnert sich nicht noch an die Bilder in den Medien zur offenen Drogenszene am Platzspitz und am Letten in Zürich? Die Bilder von Heerscharen von Drogenkonsumentinnen und Drogenkonsumenten, von Müll und Verwahrlosung gingen um die Welt. Der “Schandfleck“ der Nation wurde der Park hinter dem Landesmuseum auch genannt.

Die Platzspitz Generation ist nun unterdessen alt oder infolge ihrer Sucht vorzeitig gealtert. Was passiert denn nun mit randständigen Menschen, wenn sie alt oder pflegebedürftig werden? Wie gut sind unsere Institutionen der Langzeitpflege auf randständige Menschen vorbereitet? Kürzlich erzählte uns eine Pflegefachfrau von einem Alters- und Pflegeheim, die einen pflegebedürftigen, obdachlosen Alkoholiker aufnehmen sollte. Diese Institution wurde sehr schnell mit ihren Grenzen konfrontiert, die sich aus dem Lebensrhythmus und der Lebensart dieses Bewohners ergaben. Das Beispiel zeigt, dass die Institutionen der Langzeitpflege und -betreuung nicht sehr gut auf diese speziellen Bewohnerinnen und Bewohnern vorbereitet sind.

Menschen am Rande der Gesellschaft sind häufig verhaltensoriginell und stellen eine grosse Herausforderung für die verschiedenen Professionen dar, wenn Sie institutionelle Unterstützung brauchen. So haben sie häufig einen ganz andern Lebensrhythmus, als er in einer Pflegeinstitution üblich ist. Und natürlich unterscheiden sie sich Randständige ganz grundlegend von den übrigen Bewohnerinnen und Bewohnern einer Altersinstitution. Trotz ihrer originellen und herausfordernden Art haben sie Anspruch auf eine integre Professionalität der Berufspersonen, die mit ihnen in Kontakt treten. Oder wie es Albert Wettstein sagt: “Die Qualität einer Gesellschaft misst sich daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht.“

Aus dieser Begründung heraus haben die Sozialwerke Pfarrer Sieber und H+ Bildung ein Seminarangebot geschaffen, das sich an alle Berufspersonen richtet, die mit randständigen Menschen in professionellen Kontakt treten. In diesem Seminar erwerben Sie profunde Kenntnisse und diskutieren unterschiedliche Zugehensweisen im Umgang mit Randständigkeit. Ausgewiesene Expertinnen und Experten aus den Sozialwerken Pfarrer Sieber teilen ihre reichhaltigen Erfahrungen mit Ihnen.

 

Näheres zu diesem Seminar finden Sie unter: Herausforderung Randständigkeit - HRST

 

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